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"ha det bra"

Update: 20.02.23

"Habt eine schöne Zeit" - Das ist norwegisch und begegnet Victoria Malack, einer T_Raumdeuterin in 22/23 in ihrem Alltag seit 6. Februar täglich in und um Oslo. Sie verbringt ihren Auslandsaufenthalt in St. Katherinenkloster in Olso.

Auch wir wünschen dir und Janvier, der erst diesen Montag in Franziskanerkloster in Berlin-Pankow gestartet ist, eine erlebnisreiche und gesegnete Zeit in Berlin und Oslo.

Hier können Sie Victorias "Reise" - Tagebuch lesen und mitverfolgen, was ihre Eindrücke und Erlebnisse sind:

06.02.2023 (Montag)
Der Hinflug nach Oslo gestaltete sich etwas problematisch, durch einen Stau verpasste ich meinen Flug... Ich flog also ungeplant am Abend und nicht am Morgen. Sr. Ane-Elisabeth begrüßte mich am Abend des 06.01.2023 sehr freundlich und wir fuhren zu St. Katarina, dem Kloster, in dem ich nun drei Wochen wohnen darf. Auf dem Weg dorthin erzählte sie mir viele Dinge, die mich hier erwarten werden und Dinge über die Geschichte der Katholischen Kirche in Norwegen. Angekommen zeigte sie mir den Speisesaal und mein Zimmer. Durch den anstrengenden Tag bin ich gleich nach dem Koffer auspacken ins Bett gegangen.

07.01.2023 (Dienstag)
Sr. Ane-Elisabeth hatte mich darüber informiert, dass es von 7 bis 9 Uhr Frühstück gibt, ich ging um 8 Uhr runter und war ein wenig nervös, da ich die Sprache nicht beherrsche. Alle waren sehr lieb zu mir und wir unterhielten uns auf Englisch. Tatsächlich ist es relativ einfach Norwegisch zu verstehen, es gibt viele Parallelen zur deutschen Sprache. Man versteht also ein paar Wörter und kann sich den Rest dazu phantasieren. Nach dem Frühstück zeigte mir Sr. Ane-Elisabeth das Kloster. Von außen macht es einen kleinen Eindruck, aber von innen ist es eigentlich ziemlich groß und ausgebaut. Danach half ich einer anderen Schwester mit einer weiteren Studentin, das Zimmer der Schwester umzuräumen. Sie ist nämlich in ein neues Zimmer gezogen, da das Gebäude ab Ende Februar renoviert wird. Nach dem Helfen hatte ich bis zum Mittagessen freie Zeit. Nach dem Mittag hatte ich weiter freie Zeit, da ich diese sinnvoll verbringen wollte, habe ich Charleen, einer deutschen Studentin, beim Abwasch geholfen. Am Abend sind wir dann gemeinsam zu einer Organisation gegangen, die sich alle zwei Wochen am Dienstag trifft, etwas kocht und es dann an Leute, die sie brauchen, verschenkt. Das war ein echt emotionales und interessantes Erlebnis. Dadurch, dass wir 16 Leute waren, konnten wir nicht wirklich beim Kochen helfen, das war schade. Nach dem Kochen wurde das Essen dann noch gesegnet und wir gingen los, um es zu verteilen. Wir haben es an alle verteilt, die es in diesem Moment brauchten. Den Rest, der über geblieben ist, haben wir an ein Café gegeben, das ein Safespace für Drogensüchtige und Sexarbeiter:innen ist. Das alles war ein echt krasses Erlebnis.

08.02.2023 (Mittwoch)
Heute habe ich mich um 11:00 Uhr mit Sr. Ane-Elisabeth getroffen, sie hat mir ein wenig Oslo gezeigt, wir waren in der St. Olav Kirche, am Königshaus und noch weiteren Orten. Es sieht alles sehr schön hier aus, durch den Schnee, der hier liegt, hat man ein kleines Gefühl wie im Märchen. Den Rest des Tages hatte ich dann frei. Am Abend feierte eine Studentin ihren 18. Geburtstag, darum aßen wir alle gemeinsam Pizza und zum Schluss auch Kuchen, der wirklich lecker war.

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09.02.2023 (Donnerstag)
Dieser Tag begann ziemlich früh, ich habe mich mit Charleen um 7:45 Uhr an der Rezeption getroffen, von da aus sind wir dann gemeinsam zur Schule gelaufen. Dort lernen die Schüler*innen Deutsch. Charleen und ich durften ein wenig beim Unterricht helfen. Der Lehrer ist dann immer mit zwei Schülern raus gegangen und prüfte sie mündlich in Deutsch, das Thema war: etwas über Freunde zu erzählen. Am Anfang war Charleen bei den Prüfungen dabei. Ich war dann alleine mit den Achtklässlern und habe ihnen bei Fragen und Problemen weitergeholfen. Nach ein paar Prüfungen haben Charleen und ich getauscht. Ich war bei den Prüfungen  dabei und konnte mir die Vorstellungen der Freunde anhören; diese waren super gut, bis auf winzige Fehler. Das ist ein schönes Beispiel, dass die Sprachen Deutsch und Norwegisch sehr nahe miteinander verwandt sind. Am Nachmittag bin ich dann mit Charleen einkaufen gegangen, da wir für eine Firmgruppe gekocht haben, wir haben uns aber für Fingerfood entschieden. Wir füllten Wraps mit Salat, Tomaten, Gurken, Zwiebeln und einem Frischkäse, den die Norweger gerne essen. Da das Essen leicht vorzubereiten ist, hatten wir sogar noch Zeit ein wenig durch Oslo zu spazieren. Dabei haben wir Wolken gesehen, die aussahen, als wäre im Himmel Öl ausgelaufen, wie man es auf der Straße kennt. Die Wolken hatten also Regenbogenfarben, das war sehr schön. Danach sind wir wieder zum Gemeindehaus gegangen und haben die Wraps fertiggestellt und auf die Firmlinge gewartet. Danach sind wir wieder nach St. Katharina gegangen und aßen Abendbrot.

10.02.2023 (Freitag)
Heute habe ich nach dem Frühstück Schwester Sheeba geholfen, die Bibliothek umräumen, da das Kloster erweitert werden soll. Also hieß es für uns, die Bücher aus den Regalen zu nehmen, die Regale auseinander zu bauen und woanders wieder zusammenzubauen um dann die Bücher in der richtigen Ordnung wieder einzuräumen. Das war eine schwere aber definitiv machbare Aufgabe, obwohl wir nur zu zweit waren. Danach hatte ich freie Zeit und habe mit Iris abgemacht, heute Abend zu den Dominikanischen Brüdern die Messe zu besuchen. Das war sehr cool, auch wenn ich nur die Hälfte verstanden habe.

11.02.2023 (Samstag)
Heute habe ich mit Charleen den Holmenkollen besichtigt, das ist eine riesiger Skisprungschanze. Das Wetter war zu unseren Gunsten sehr schön, die Sonne hat geschienen und es war sozusagen warm genug. Wir sind durch den Schnee gestampft und haben viele Skilangläufer gesehen. Es war auch sehr rutschig und Charleen hat sich einmal hingelegt. Nach dieser kleinen Wanderung hat sie mir auch das Weinmonopol gezeigt, hier in Norwegen ist das mit dem Alkohol so eine Sache, du musst 21 sein, um den harten Alkohol zu kaufen und dazu kommt, dass es sie im Supermarkt nicht nur sehr teuer gibt, sondern auch nur so bis 18:00, dann fährt ein Gitter runter und du kannst es nicht mehr kaufen. Mir wurde gesagt, dass der Alkohol so teuer ist, dass die Jugendlichen ihn eher weniger kaufen, aber wenn sie ihn kaufen, dann richtig reinballern und es viele Schnapsleichen gibt. Am Nachmittag haben Charleen und Mathis mir noch weitere Orte in Oslo gezeigt, zum Beispiel den Ort, an dem "Der Schrei" von Edward Munch inspiriert war. Auf dem Rückweg bin ich dann auch hingefallen, da es steil bergab ging und es nicht ausreichend gestreut war. Leider ging dabei meine neue Jeans drauf, sehr schade, weil sie perfekt saß ;-)... Meine neuen Schuhe mussten auch drunter leiden, aber das mit der Hose regt mich mehr auf. Kurz danach hat auch Mathi sich hingepackt. Auf dem Rückweg sind wir dann noch auf das Dach der Oper gegangen und haben den Sonnenuntergang beobachtet, das war sehr schön.

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12.02.2023 (Sonntag)
Heute hatte ich den ganzen Tag frei und ich habe ihn dafür genutzt, Bilder und Videos von meinem Handy auf meinen Laptop zu ziehen und zu sortieren, da mein Handyspeicher voll ist. Am Abend waren Iris, Charleen, Mathis und ich in der Englischen Messe in St. Olav, das war sehr schön, besonders durch die festliche Gospel-Musik von einem Chor.

13.02.2023 (Montag)
Heute habe ich tatsächlich nicht so gut geschlafen, es ist die erste Nacht in der ich nicht so gut geschlafen habe. Ab 10:00 Uhr habe ich Schwester Dana geholfen, die Sachen von einer Studentin in ein anderes Zimmer zu bringen, sie ist gerade in Vietnam und eine neue Studentin soll das Zimmer beziehen. Nach dem Mittagessen habe ich einen erholsamen Mittagsschlaf gemacht und war mit Helene am Abend zum Küchendienst eingetragen. Wir trafen uns schon um 18:00 Uhr, damit sie mir noch ein paar Sachen erklären kann. Die Aufgaben waren sehr leicht: Tisch decken, Geschirr spülen, Dinge sauber machen und Dinge einsortieren. Nach dem Abendessen habe ich dann noch weiter meine Bilder auf meinem Laptop sortiert.

14.02.2023 (Dienstag)
Da das Haus etwas umgebaut wird müssen manche Räume leer geräumt werden. Heute habe ich Schwester Dana geholfen, ein paar Sachen in eine andere Etage zu transportieren. Nach dem Abendessen habe ich noch mit den Studentinnen gequatscht, sie sind hier alle sehr lieb.

Mehr Infos zum Katherinenkloster in Olso findet ihr hier.

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Janvier´s Tagebuch

Nach einer Vorlage von Janvier:

Das Praktikum in der Suppenküche der Franziskaner in Pankow hat am Dienstag richtig begonnen.

Zuerst einmal vorweg: Der Ort, wo ich mein Praktikum mache, ist super. Außerdem sind alle Mitarbeiter*innen der unterschiedlichen Bereiche, auch wenn alle teilweise sehr unterschiedlich alt sind, sehr freundlich.

Die Aufgaben und Aktivitäten sind sehr diversifiziert.Es gibt das Team, das den Obstsalat macht und ein Team, welches sich um das Gemüse kümmert. Es gibt auch das Team, das sich um Ausgabe, Abwasch, BB, Kleidungen und Brot kümmert, die mit Ortslosen (die Personen, die keinen Ort haben) geteilt werden.Ich arbeite in all diesen Teams und das macht mir wirklich Spaß.

Was mich positiv beeindruckt, ist, wie die Mitarbeiter*innen als Team arbeiten.Außerdem merke ich durch die Betreuung von den Personen, die keinen Wohnort haben, dass ich auch am Wohlergehen anderer mitwirke und darüber freue ich mich.

Nach ein paar Tagen melde ich mich nochmal wieder. Bis zum nächsten Mal!

Mehr Infos zum Franziskanerkloster findet ihr hier.